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Publius Aelius Hadrianus genannt "Hadrian"

*24.01.76 n.Chr. in Rom
+10.07.138 n.Chr. in Baiae nach einer langen Krankheit.

Kaiser von 117 - 138 n.Chr.

Hadrians Adoption durch Trajan ist umstritten. Angeblich soll der alte Kaiser ihn im Sterbebett anerkannt haben, eine andere Darstellung geht von einer Manipulation durch die Kaiserin und Trajans Frau Pompeia Plotina aus.
Darüber hinaus waren Trajan und Hadrian aber auch entfernt verwandt durch die Heirat Hadrians`Großvater und der Tante Ulpia des Trajan.

Trajan versuchte ihn schon im Alter von 15 zu fördern, dessen Vormund er seit dem Tod des Vaters war, scheiterte jedoch an dessen Jagdleidenschaft. Nach den Flegeljahren bemühte sich Hadrian dann aber scheinbar doch ernsthaft. So war er es, welcher Trajan von Nervas Tod berichtete und dafür alle erdenklichen Mühen auf sich nahm.

Im zweiten Dakischen Krieg bekam er daher im Schnelldurchlauf die höheren Militärämter und schließlich den Befehl über die Legio I Minveria und stieg auch danach die Ämterlaufbahn hinauf.
Danach trat er schon seinen ersten Statthalterposten an, in Unterpannonien.
Während des Partherfeldzuges bekam er Syria.

Seine Herrschaft begann ungünstig. Noch während er auf dem Weg nach Rom war musste er eine militärische Krise an der unteren Donau meistern. Dabei gab er weite Teile der von Trajan eroberten Gebiete wieder auf und unterteilte Dakien in zwei Provinzen. In Rom unterdess wurden vier Senatoren aus dem ehemaligen Umfeld Traians hingerichtet, alle ehemalige Consules. Inwieweit er in diese Affäre vertieft war bleibt bis heute umstritten, damals jedoch nahm man eindeutig an, die Befehle dazu seien von ihm gekommen und er sah sich genötigt das Volk anderweitig auf seine Seite zu bekommen.

All diese Negativpunkte versuchte unter anderem durch Präsenz wieder wett zu machen. Kein anderer Kaiser reiste so viel durch das Reich wie er, und dabei kümmerte er sich aufopfernd um die Verwaltung. Dies brachte ihm den Titel Reisekaiser ein. Er selbst ließ sich lieber als Restitutor, als Wiederhersteller auf Münzen abbilden, der das in die Knie gesunkene Reich wieder emporhebt und die Provinzen umsorgt.
Auch seine Sorge um das Heer wurde fast legendär. Bis ins Detail beschäftigte er sich mit dem Leben seiner Soldaten, wenn er, was ausgesprochen oft geschah, bei ihnen weilte. Truppenbesuche gehörten zu seinen Aufenthalten in den Provinzen dazu.

Auf seinen drei Reisen nahm er auch die Gelegenheiten wahr, seine künstlerischen Neigungen auszuleben. Er hatte griechisch studiert und ließ nun Bauprojekte starten, etwa sein eigenes Anwesen. Aber auch hier offenbarte sich ein negativer Zug des Menschen hinter dem Titel. Willkür in der Wahl und Behandlung der Architekten und Künstler ist durch die Historia Augusta belegt.

Beispiele dafür sind seine Versuche eine Stadt mit dem Namen seines ertrunkenen Liebhabers Antinous zu erbauen oder das zerstörte Jerusalem mit dem Namen Aelia Capitolina in griechisch-römischen Stil wieder aufzubauen. Das verursachte natürlich einen jüdischen Aufstand, in dem er schließlich selbst einschreiten musste um die Ruhe wieder herzustellen.Der Name Bar Kochba, Sternensohn, den dieser Aufstand nachträglich von modernen Historikern erhielt bezieht sich dabei auf den Anführer, Simeon Bar Kosiba.

Trotzdem gilt diese Zeit durch seine Förderung der Kultur, des Zusammenlebens und der Verwaltung diese Zeit als „Goldenes Zeitalter“. Kaum verwunderlich also, dass auch das Pantheon, ein monumentaler Bau der bis heute erhalten ist, unter seiner Regierung erschaffen wurde.

Als er schließlich im Jahr 136 n.Chr. erkrankte adoptierte er Lucius Ceionus Commodus. Da Hadrian nun dazu neigte, im engstem Umfeld Verschwörungen zu sehen ließ er eine ausgemachte Grausamkeit durchblicken. Eines seiner Opfer, sein eigener Schwager beschwor angeblich noch in der letzten Stunde noch die Rache der Götter über ihn.

Da auch Lucius an Tuberkulose starb musste der nun, als hätten die Götter sein Opfer erhört, unter den schrecklichen Schmerzen seiner nicht näher zu bestimmenden Krankheit einen anderen Nachfolger wählen. Er entschied sich für Antoninus Pius.

Als er starb wurden seine Überreste noch eine Weile hin und her verlegt, bis sie schließlich im Mausoleum des Hadrian untergebracht wurden, heute als Engelsburg bekannt.