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Titus Aurelius Fulvus Boionus Arrius Antoninus Pius genannt "Pius"

*19.09.86 in Lanuvium Sohn des Titus Aurelius Fulvus

+07.03.161 in Lorium

 

Kaiser von 138 – 161 n. Chr.

 

Da beide Großväter dem Jungen, der früh seinen Vater verlor, ihre Güter vermachten, gehörte Antoninus Pius zu den reichsten Männern Roms seiner Zeit und vollzog ganz normal den cursus honorum als Senator, Quästor, Prätor und Konsul um in den Jahren 135 und 136 als Statthalter Asias das erste und letzte mal außerhalb Roms zu weilen.

 

Im Februar 138 n. Chr. wurde er von Hadrian adoptiert, scheinbar unter der Auflage seinerseits zwei Thronfolger zu adoptieren. Dies lag vielleicht mit seinem selbst vorgerrückten Alter von 51 Jahren, vielleicht wünschte sich aber Hadrian auch den adoptierten Marcus Annius Verrus oder Lucius Ceionus Commodus zum Nachfolger seines Nachfolgers und wollte dies so sicherstellen.

 

Seine Herrschaft selbst kann nur als glückliche und aufblühende Zeit bezeichnet werden, die ganz in der Tradition des Hadrians stand. Es schien, als trügen die Mühen und Kämpfe der vergangenen Jahrhunderte Früchte. Selbst größere Kriege konnten vermieden werden. Einzig übergriffe über die Grenze im Norden Britanniens, in Afrika und am Rhein machten ein wenig Sorgen, die Probleme mit den Parthern um Armenien vermochte der Kaiser mit diplomatischem Geschick zu lösen.

 

Wie friedlich die Zeit war, beweisen die antiken wie modernen Biographien, indem sie den kurzen Streit um die Vergöttlichung des verstorbenen Hadrians ausführlich und hervorgehoben erläutern. Dies zählte mit zu den dramatischsten Ereignissen dieser Epoche.

Aber der Kaiser konnte nicht nur milde und gnädig sein. Den Juden verbot auch er, wie schon Hadrian, zu beschneiden, zumindest Bekehrte, und Jerusalem blieb für sie Sperrzone, was er mit einer ganzen Reihe an militärischen Unterkünften rund um die Stadt demonstrierte.

Konstant und friedlich verlief also das Leben, und so soll auch sein Ableben gewesen sein. Er gab noch die Parole „Gleichmut“ aus, bevor er sich auf seinem Lager umdrehte und friedlich entschlief, im stolzen Alter von 74 Jahren.