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die römische Bekleidung

 

Die Mode änderte sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals, sowohl im Zivilleben als auch im militärischen Bereich. Zwar sind diese Wandlungen manchmal nur schwer ersichtlich, aber meistens von großer Aussagekraft.

 

Militärische Mode im 1. Jh.n.Chr.

Tunica


Das Hauptbekleidungsmittel war die Tunica. Normalerweise trug man von ihnen zwei, eine Untertunica und eine darüber.
Tunciae bestanden in der Regel aus Wolle oder Leinen und waren unifarben. Möglich ist es jedoch, dass auch im regulären Dienst getragene Tunicae Clavi, also zwei senkrechte Streifen vorne und hinten aufwiesen, die sowohl aufgenäht als auch eingearbeitet sein konnten.
Viele Abbildungen lassen jedoch eher auf rein unifarbene Tunicae schließen, die diese Clavi nicht aufweisen.
In dem Zusammenhang wird auch viel über die Farbgebung diskutiert. Eine weit verbreitete These lautet, dass alle Militärs rote Tunicae trugen, da dies die Farbe des Mars wäre und ein großer Teil der Abbildungen, wie etwa die Portraits aus Dura Europos diese Farbe zeigen.
Aufgrund des mangelnden Fundgutes zu diese Thema und guter Gegenargumente wird darüber aber noch eine Weile gestritten werden.
Daher eignen sich nach aktuellem Wissensstand nur einige Naturfarben und ungefärbte Stoffe, wobei manche der Farben zusätzliche Bedeutung haben oder einen sozialen Status anzeigen.
Schnitt einer Tunica

Sehr wichtig ist die korrekte Länge. Auch beim Militär sollten die Tunicae bis zu den Knien reichen. Zu kurz war ein Sittenverstoß, während zu lang als weibisch galt. Dabei geht es nicht um Zentimeter.

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Cingulum / Gürtel

 

Von zentraler Bedeutung auch in diesem Zusammenhang ist die Gürtung. Der Soldat identifizierte sich in der angesprochenen Zeit u.a. über sein cingulum militaris. Dieser beschlagene Gürtel mit seinen herabhängenden Pteryges macht gut sichbar, welchem Beruf der Träger nachging. Außerdem war an ihm der Pugio befestigt.
Abgesehen von diesen Funktionen gehörten Gürtel aber zur vorgeschrieben Kleidung eines jeden Bürgers dieser Zeit. Ohne Gürtel zu gehen konnte als unsittlich erachtet werden und durchaus Strafen nach sich ziehen.

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Feminalia / Hose

 

Hosen zu tragen war nach römischer Ansicht ein deutliches Zeichen mangelnder Zivilisation. Doch da man Ende des 1. Jh. n. Chr. eingehende Bekanntschaft geschlossen hatte mit dem germanischen und keltischen Wetter, zog hier ein Kompromiss in die Legionsreihen ein. Schon länger hatten die Auxiliare etwa wadenlange Hosen, die sogenannten Feminalia getragen, welche sich dann auch zunehmend bei der Legion durchsetzten. Vermutlich war es aber kein beständig getragenes Kleidungsstück sondern nur ein Tribut an das jeweilige Wetter, und wann immer es ging, ließ man sie weg.
Ursprünglich nahm man an, dass sie sämtlich aus Leder gemacht waren, mittlerweile bieten sich auch Theorien an, welche sie aus Leinen gefertigt sehen, wie auch die langen Bracae der Barbaren.
Über das genaue Schnittmuster weiß man recht wenig, vermutlich wurden sie aber mit einem eigenen Gürtel oder Zug

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Sagum und Paenula / Mantel

 

Eine weitere Möglichkeit, die Kälte zu bekämpfen bot ein Mantel. Die einfachste Mantelform und noch bis ins erste Jahrhundert im Militär dominierende Art war das Sagum. Ein rechteckiges Tuch aus Wolle wurde großzügig bemessen und zur Zierde oftmals mit Fransen versehen.
Ein großer Teil wurde umgefaltet und hing herab, während man den Mantel selbst mit einer Fibel auf der rechten Schulter verschloss.
Das umgeklappte Ende konnte man dann hochnehmen und als Kapuze über den Kopf ziehen, wenn man den Mantel selbst dafür über beide Schultern und vorne offen ließ.

Schon im 1. Jh.v.Chr. zog dann die Paenula ein und verdrängte nach und nach das Sagum. Dieser Manteltyp war bereits mit einer Kapuze versehen und meist am Hals geschlossen, so dass er aussah und angezogen wurde, wie ein Poncho.

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Kopfbedeckung / Hut

 

Römer wie Griechen kannten schon eine ganze Weile die Notwendigkeit, den Kopf vor allzu großer Hitze zu schützen oder Regen abzuwehren.

Besonders bäuerliche Darstellungen zeigen daher eine Vielfalt an Mützen und Hüten, zumeist wohl aus Filz oder Stroh. Dabei ist die Form mitunter recht einfach, andere wirken auf uns fremd oder geradezu lächerlich.

römsicher Hut

Haube an einer Statuette des

Cucullus

cucullus

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Unterwäsche

 

Es existieren verschiedene Arten von Unterwäsche. Ein Kleidungsstück, dass sich auch sehr oft als einziges Kleidungsstück, etwa der Fischer oder Gladiatoren findet, ist das subligaculum bzw. das subligar. Dieses lendenschurzähnliche Kleidungsstück genau zu rekonstrukieren ist unmöglich, da es verschiedene Möglichkeiten der Ausfertigung gibt, sich aber kein konkretes Schnittmuster erhalten hat.

Die Damen trugen um die Brust geschnürt das strophium und dazu vermutlich eine Art Höschen, wie es auch heute wieder durchaus üblich ist.

 

 

 

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römischer BH

Abbildung einer Venusstatuete im Museum Burg Linn

Quelle:

Abbildung des Tunicaschnittes aus A.T. Croom, Roman clothing and fashion, 2002 Erfurt