Titus Flavius Vespasianus genannt "Titus"

*30.12.39 n. Chr. als Sohn des Titus Flavius Vespasianus und der Flavia Domitilia

+13.09.81 vermutlich an Krankheit verstorben

Kaiser von 79 - 81 n.Chr.

Titus leben ähnelte lange Zeit sehr dem eines typischen Römers. Er folgte nach seiner schulischen Erziehung dem curus honorum und diente von 61 bis 63 n. Chr. als Militärtribun in Germanien und anschließend als Legionspräfekt der Legio XV Appolinaris. Sein privates Lebens war nicht ganz so vorbildlich und positiv. Seine erste Frau stirbt nur ein Jahr nach der Eheschließung, seine zweite Frau gehört der Familie der pisonischen Verschwörer an, was Titus veranlasste, um nicht auch in Ungnade des Kaisers Nero zu fallen, sich von ihr scheiden zu lassen. Nach diesen beiden Schicksalsschlägen heiratete er nicht mehr. Aber da er im folgenden Jahr, 66 n.Chr. auch seine eigene Legion in Judäa übernahm und dort schnell zur rechten Hand seines Vaters Vaspasian aufstieg hatte er vermutlich auch anderes zu tun, als sich um eigenes Familienglück zu sorgen. So beauftragte ihn sein Vater, der sich dank ihm wieder mit dem syrischen Statthalter versöhnt hatte und so im Vierkaiserjahr und dem dort herrschenden Bürgerkrieg selbst zum Kaiser ausrufen lassen konnte, den jüdischen Aufstand nieder zu werfen. Dem kam Titus mit aller Gründlichkeit und härte nach. Er belagerte und eroberte Jerusalem und zerstörte den Tempel, der Titusbogen in Rom erzählt noch heute die Geschichte der eroberten Schätze. Über die Gefangenen Juden soll er in außerordentlicher Grausamkeit gerichtet haben. Sein Einsatz blieb nicht unbelohnt und in einer Münze aus dem Jahr 71 n.Chr. wird Titus bereits als designierter Nachfolger geführt.

Vorläufig mußte er sich aber mit dem Rang des Praefekten zufrieden geben, und er tat seine Arbeit auch hier außerordentlich gründlich. Er beseitigte die Gegner seines Vaters mit allen Mitteln, Denunziation, Verleumdung und vermutlich sogar Mord.

Als sein Vater dann 79 n. Chr. starb wurde er, wie geplant selbst zum Alleinherrscher.

Kurz war seine Herrschaft und von Katastrophen geschüttelt.

So brach der Vesuv aus und verschüttete Herculaneum, Pompeii, Oplontis und Stabae. Titus sandte zwar sofort Hilfe und erschien sogar selbst, aber für die dort lebenden Menschen konnte nichts mehr getan werden.

Und als Titus ein Jahr später im Katastrophengebiet weilte um die Aufräumarbeiten zu beobachten, welche dem Wiederaufbau vorangehen sollten, gab es eines der vielen großen Feuer in Rom, die mehrere Tage riesige Schäden anrichteten.

Und als auch dies gerade überstanden und von Titus angegangen wurde, brach eine Seuche, vielleicht die Pest in Rom aus.

Ob es nun diese Reihe von Unglücken war, die den Kaiser geistig oder körperlich mitnahmen, oder ob er krank wurde, jedenfalls soll er bei der Einweihung des Amphitheatrum Flavium, dem heute als Kolosseum bezeichneten Bauwerk zusammengebrochen sein und danach scheint er wirklich in seiner Schaffenskraft eingeschränkt worden zu sein. Im Laufe des jahres 81 n. Chr. Erkrankte er jedenfalls un zog sich nach Aquae Cutiliae, wo schon sein Vater Heilung gesucht hatte. Dort verstarb er allerdings.