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Titus Flavius Vespasianus genannt "Vespasian"

*17.11.9 n. Chr. als Sohn des Eques (Ritterstand) Flavius Sabinus und Vespasia Polla

+23.06.79 n.Chr. in Auqae Cutiliae

 

Kaiser von 69 - 79 n. Chr.

 

Vespasianus wurde als Sohn eines Ritters geboren, hatte also nicht die patrizischen Ansprüche seiner Vorgänger, zudem wuchs er bei seiner Großmutter väterlicherseits auf.

Er und sein Bruder Sabinus hatten jedoch Senatsplätze erhalten und so immerhin den üblichen Status etwas hinter sich gelassen.

Zu Zeiten des Tiberius begann Vespasianus seinen cursus honorum als Tribun in Thrakien um dann zum Quästor über Kreta und Kyrene aufzusteigen.

Unter Caligula, dem er wohl sehr schmeichelte um seine Stellung zu festigen, errang er das Amt des Prätors.

Vermutlich hatte er die Gunst des Kaisers auch nötig, da er mit der Wahl der Domitilla, einer peregrinen, also einer Frau ohne volles Bürgerrecht alles andere als eine förderliche Ehe eingegangen war. Nach ihrem Tod, vermutlich auch schon vorher, unterhielt Vespasianus aber auch eine Beziehung zur Freigelassenen Antonia Caenis, die durch ihre Tätigkeit als Privatsekretärin Antonias, der Mutter des Claudius enormen Einfluss auf diesen hatte und ihn so fördern konnte.

In der Folge konnte er auch unter der Herrschaft des Claudius seine Karriere erfolgreich vorantreiben, und befehligte die Legio II Augusta im Feldzug in Britannien von 43 bis 44 n. Chr. Für die dort gezeigten Leistungen wurde er hoch dekoriert und mit Priesterwürden versehen.

Danach konnte er vorerst nicht mehr diesen steilen Aufstieg fortsetzen. Zwar wurde er 51 n- Chr. Konsul, aber erst 63 Prokonsul von Africa. Drei Jahre später fiel er sogar in Ungnade bei Nero, als er bei einer dessen Vorführungen schlief. Da aber im Folgejahr eine Revolte in Judäa ausbrach wurde sein militärisches Geschick gebraucht und er zum Statthalter ernannt.

Als Nero dann Selbstmord beging erkannte er Galba als Nachfolger an und versöhnte sich mit Hilfe seines Sohnes Titus mit dem syrischen Statthalter Gaius Licinius Mucianus.

Als im Folgejahr, dem Vierkaiserjahr 69 n. Chr. dann erst Galba ermordet wurde und Otho Selbstmord beging, planten sie Vitellius abzusetzen und versicherten sich dazu der Mithilfe des Präfekten von Ägypten, Tiberius Iulius Alexandros. Kurz darauf schworen die Legionen Ägyptens, Syriens und Judäa die Treue auf Vespasian, gefolgt von den Verbänden an der Donau unter Marcus Antonius Primus. Dieser marschierte ohne sich mit Vespasianus abzusprechen nach Italien, stellte und besiegte Vitellius und marschierte auf Rom.

Der Stadtpräfekt hier war Sabinus, der Bruder des Vespasian gewesen, der zusammen mit Domitianus, dem zweiten Sohn seines Burders versuchte, die Stadt unblutig zur Aufgabe zu überzeugen und dafür ermordet wurde, während Domitianus knapp dem Tod entkam.

 

Trotzdem marschierten Vespasians Truppen kurz darauf ein und Vitellius endete unrühmlich, wie auch seine Familie und Anhänger.

 

Doch damit herrschte noch immer kein Frieden im Reich. Im Norden, an der germanischen Grenze waren die Bataver und Treverer im Aufstand und Vespasian sammelte starke Verbände von acht Legionen, mit denen er sie angriff und schlug.

Bezeichnender Weise ließ dieser erste Nichtpatrizier auf dem Thron seine Thronbesteigung auch nicht auf den Tag der Ausrufung durch den Senat legen, sondern auf den 1. Iuli, als die Truppen seinen Anspruch proklamierten.

Nicht genug damit, auch setzte er wie schon Claudius die Zensoren wieder ein und eignete sich selbst dieses Amt an, um zu kontrollieren, wer in den Senat kam und wer nicht.

 

Seine Regierungszeit selbst war geprägt vom bestreben die durch den Bürgerkrieg geschwächte Staatskasse zu sanieren. Dabei kam es auch zu jener Anekdote um die Steuern für öffentliche Toiletten, die ihn zum Apssruch: „pecunia non olet“ also Geld stinkt nicht verleitet haben soll.

Er arbeitet hart und war bemüht, seinem Volk ein naher und guter Kaiser zu sein, was sich etwa durch seine rege Richtertätigkeit und die Erreichbarkeit anging. Seine Milde, im Gegensatz zur Härte seines Sohnes Titus drückte isch bspw. aus, als er der Tochter des Vitellius einen guten Ehemann und platz in der Gesellschaft versorgte.

Will man den Gerüchten glauben, so suchte er dafür Entspannung bei der Weiblichkeit und in einem recht derben Humor.

Nachdem eine ganze Reihe seiner Vorgänger gewaltsam verstorben war, gehörte er nun wieder zu den durch Krankheit verstorbenen Regenten.

Das IV Kaiserjahr