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Wollen wir das römische Heer betrachten, müssen wir berücksichtigen, dass es sich dabei um einige hundert Jahre Entwicklung handelt, in denen sich Rom und seine Truppen immer wieder dem Feind und den Gegebenheiten anpaßen mußte.

Vom kleinen Zusammenschluß verschiedener Dörfer bis zur Entwicklung des größten Reiches das Europa und Nordafrika regiert hat brauchte es ca. 800 Jahre.

Die sogenannte Königszeit bis zum Jahr 510/509 v. Chr. ist für uns archäologisch nur sehr schwer greifbar, und die literarischen Aufzeichnungen über diese Zeit verzerren das Bild sehr stark mythologisch.

So kann man zwar von einer starken Beeinflußung, vielleicht sogar Gleichsetzung mit der etruskischen bis samnitischen Kultur ausgehen, eine wirkliche schlüssige Beweiskette ist kaum zu erschließen.

Anders sieht es da schon in den Zeiten der danach folgenden Republik aus:

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Die Legion in der Republik

Ursprünglich bestanden die Legionen, Rückgrat des römischen Heeres, aus den zu den Waffen gerufenen Bürgern der Stadt Rom und später des Reiches. Alle Bürger waren verpflichtet, gemäß ihrer Einkommensklasse Ausrüstung einer Waffengattung zu unterhalten und mit dieser im Kriegsfalle für Senat und Volk unter den Consules oder berufenen Offizieren zu kämpfen.

Diese oft als „Treffen“ beschriebenen Einheiten waren:

* Velites
* Hastati
* Princeps und
* Triarii.

Einige Texte antiker Autoren, etwa Polybios oder Livius, lassen es auch möglich erscheinen, dass nicht nur das Einkommen sondern auch die Erfahrung bestimmte, in welcher dieser Klassen man kämpfte.

Ein Veles war ein nur leicht gerüsteter Plänkler, dessen Aufgabe es war, den Feind in seiner Aufstellung zu stören oder in den Flanken zu bedrohen.

Relief von römischen Legionären

Hastati und Princeps dagegen waren bereits zum Nahkampf gerüstete Männer, wobei erstere noch einigen Mangel an Erfahrung und Ausrüstung aufwiesen.

Die Triarii schließlich waren Veteranen und / oder gut gerüstete Krieger, die wohl z.T. mit langen Speeren bewaffnet in den Kampf gingen und als standhafte Reserve oder Elite in den Kampf eingriffen.

Ihnen zur Seite standen die socii, die Verbündeten. Nicht immer freiwillig stellten andere Städte und Regionen den Römern Truppen, meist in gleicher an annähernder Stärke, wie die Heere Roms selbst ausrückten.

In den Kämpfen mit anderen Völkern übernahmen sie die nützlichsten Bewaffnungen und entwickelten sie weiter. Darunter dürften auch das pilum und der gladius fallen.

Legendär ist die Übernahme punischer Schiffsbauweise, als die Römer im Krieg gegen die Einwohner Karthagos auf ein gestrandetes Schiff dieser Macht stießen und kopierten.

Da ihre Mannschaften nicht so trainiert und geschickt waren, wie die des Gegners gingen die Römer dazu über, eine Art Enterrampe, den corvus, anzubringen und so auch auf hoher See wie an Land zu streiten.

Die Siege brachten Landgewinne mit sich, bis schließlich Italien und Sizilien Rom unterstanden. Derartig große Gebiete geboten allerdings auch Reformen im militärischen Bereich.

Das Bild einer einheitlich ausgerüsteten Legion entwickelt sich aber erst im Rahmen der als „Reformen des Marius“ bezeichneten Veränderungen. Von nun an konnten auch die Besitzlosen in der Armee dienen und verpflichteten sich zugleich auf längere Zeit (vermutlich anfänglich 16 Jahre, später bis zu 25 Jahren). Im Gegenzug banden sich die Soldaten wesentlich stärker an ihre Feldherren, was zu den turbulenten Ereignissen im 1. Jh.v.Chr. führte, in denen erst Marius und Sulla ihre persönlichen Wünsche und Interessen durch Machtpositionen verwirklichten, um dann in den Bürgerkriegen Caesars und Augustus' diese zu höchsten Machtpositionen zu verhelfen und damit die Republik endgültig beendeten.

Die Eroberungen dieses und des folgenden Jahrhunderts aber fußten auf der Kampfkraft und Disziplin dieser „neuen“ Legion.
Legionar, flavii

Legionär, flavii

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Das Heer der frühen und mittleren Kaiserzeit

Unter den Feldherren des 1. Jh.v.Chr. erfuhren die Legionen und Hilfstruppen ihre weitere Verfeinerung. So spielte etwa die keltische und germanische Kavallerie eine immer bedeutendere Rolle im römischen Heerwesen und verdrängte die römische Reiterei fast völlig.

Unter Augustus dann dürften weitreichende Reformen durchgesetzt worden waren, die das Bild des kaiserzeitlichen Heeres prägten, das hier nun anschließend erläutert werden soll.

Nach dem Bürgerkrieg gegen Marcus Antontius war er erstmal gezwungen, einen großen Teil der Legionen zu entlassen oder umzugruppieren, so daß er auf eine weit kleinere Anzahl dieser Truppen kam.

Dabei dürfte er auch das Trennungssystem legio-auxilia gefestigt haben, welches das alte legio-socii System abgelöst hatte.

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Aufbau der Legion

  Gliederung einer Legion
Die Legionen in der Kaiserzeit kannten als kleine Einheitenform, ähnlich den heutigen „Gruppen“ das „contubernium“, die Zeltgemeinschaft. Sie bestand vermutlich aus acht Mann plus einem Calo, der sich um das Maultier, welches Zelt und Mühlstein trug, kümmerte. Strittig dabei ist noch immer die Frage, wie diese Anzahl Männer mit ihrer Ausrüstung in den zehn mal zehn römische Fuß großen Zelten Platz fanden. Die Vermutung geht dahin, dass immer einige Männer etwa zum Wachdienst abkommandiert waren, was allerdings zu einem ausgesprochen großen Stamm Wachsoldaten geführt hätte und bei der Anzahl der von solchen Tätigkeiten befreiten Männern zu einem regelrechten Dauerdienst der einfachen Soldaten geführt hätte.
Gliederung einer Legion
Über dem contubernium rangierte die centuria. Obwohl der Name auf volle 100 Mann hindeutet, handelt es sich hierbei wohl um 80 Kombatanten unter dem Kommando eines centurio. Dessen Stellvertreter, der optio stand zwar rangmäßig unter dem signifer, hatte aber durch seine Position Befehlsbefugnis. Gliederung einer Legion
Zwei derartige centuriae ergaben zusammen ein manipel, welches vom jeweils ranghöheren centurio befehligt wurde. Die Bedeutung dieses manipel ist stark umstritten, und so tritt sie auch in der mittleren Kaiserzeit nicht mehr oder nur noch sehr selten auf. Gliederung einer Legion

Von drei dieser manipel wiederum wurde eine cohors gebildet. Somit belief sich deren Stärke also zwischen 480 und 600 Männer.

Gliederung einer Legion

Da jede legio aus zehn cohortes bestand, handelte es sich also um ca. 4800 bis 6000 Menschen.

Im Laufe des ersten Jahrhunderts wurde die erste cohors dann zudem umgestaltet. Möglicherweise wurden ihr alle fabri, alle Handwerker angeschlossen, und so kam sie auf die doppelte Stärke.

Zu dieser Truppe kam noch die Legionsreiterei zu vier turmae, also 120 Reiter.

 

 

 

 

 

 

 

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Gliederung einer Legion